Tolle Erfolge für Dieter Voigt bei den Deutschen Seniorenmeisterschaften

Dieter Voigt gewinnt in der Altersklasse 65, Bronzemedaillen im Herren-Einzel und Herren-Doppel

Dieter Voigt nahm erstmals an den Deutschen Seniorenmeisterschaften teil, die in diesem Jahr am 29./30. April und am 01. Mai in Ahrensburg bei Hamburg stattfanden. Mit dem jeweils 3. Platz im Herren-Einzel sowie im Herren Doppel der Altersklasse 65 ist er mehr als zufrieden.

„Wie ist das Turnier für Dich verlaufen?“

Die Vorrunde im Herren-Einzel wurde in Gruppen zu je 4 Personen gespielt. Ich gewann zunächst jeweils 3:0 gegen Mathias Joßner aus Berlin und Helmut Weitzel aus Hessen, bevor ich im letzten Gruppenspiel in drei Sätzen (9:11, 10:12, 9:11) gegen Rüdiger Daub aus dem Saarland verlor. Rüdiger spielt in Bous, wo, wie ich später im Gespräch mit ihm erfuhr, auch unser früheres Abteilungsmitglied Ralf Schwarz seit seiner Rückkehr ins Saarland wieder spielt. So klein ist die Welt, nicht wahr?

„Wie ging es dann nach der Vorrunde weiter?“

Im Achtelfinale hatte ich nach mehr als 40 Jahren ein Wiedersehen mit Rolf-Dieter Loss aus Baden-Württemberg. Ich hatte erstmals 1980 gegen ihn gespielt, als wir mit dem Post SV 1980 in die damalige Oberliga-Süd aufgestiegen waren, damals die zweithöchste Liga in Deutschland. Rolf-Dieter spielte damals in Wiesloch, ich – wo auch sonst – beim Post SV. Das aktuelle Match war – wie auch damals regelmäßig – sehr spannend. Ich konnte die ersten beiden Sätze mit 11:8 und 11:9 knapp für mich entscheiden und führte im 3. Satz schon mit 7:3, als ich aus Freude nach einer gelungenen Aktion für einen Augenblick die Konzentration verlor. Sofort kippte das Spiel und ich verlor diesen Satz noch mit 9:11. Leider konnte ich die Enttäuschung über diese vergebene Chance nicht richtig ablegen und so geriet ich im 4. Satz schnell in Rückstand. Bei 7:10 sah alles nach einem 5. und entscheidenden Satz aus. Aber es gelang mir, den „Spieß“ nochmals umzudrehen und mit gutem Spiel und auch etwas Glück diesen Satz noch mit 12:10 für mich zu entscheiden. Damit war das Viertelfinale erreicht. Was ich aber über das rein sportliche Ergebnis hinaus anmerken möchte, ist die wirklich besondere Erfahrung, dass sich diese Begegnung während des Wettkamps nicht wesentlich anders anfühlte als damals vor mehr als 40 Jahren. Wir bewegten uns und spielten beide immer noch ganz ordentlich. Es war ein wenig so, als wenn wir nach so langer Zeit einfach dort angeknüpft hätten, wo wir Anfang der 1980-iger Jahre aufgehört hatten, so als wenn gar nicht so viel Zeit vergangen wäre.

„Im Viertelfinale spieltest Du dann gegen Engelbert Karmainski vom TTC Jülich!“

Ja, ein Defensivspieler, der immer wieder angreift. Er erinnerte mich ein wenig an den früheren deutschen Spitzenspieler Engelbert Hüging, der ja auch aus Jülich kam. Zum Glück war „mein“ Engelbert nicht ganz so gut, so dass ich ihn relativ sicher mit 3:0 Sätzen bezwingen konnte. Damit war das Halbfinale erreicht und ich hatte schon eine Medaille sicher!

„Parallel bist Du auch in den Doppelkonkurrenzen angetreten, nicht wahr?“

Ja, ich spielte Mixed mit Petra Rubin vom TTC Neunkirchen am Brand aus Oberfranken und am 1. Wettkampftag war abends noch das Achtelfinale. Wir konnten uns ganz knapp in vier Sätzen gegen Niepel/Dangers aus Niedersachsen durchsetzen. Jeder Satz ging aber mit nur zwei Punkten Unterschied aus. Im Viertelfinale am nächsten Tag hatten wir dann aber gegen die späteren Deutschen Meister Ruthenbeck/Nieswand keine Chance und unterlagen mit 0:3.

Dafür war das Herren-Doppel äußerst spannend und auch kräfteraubend. Ich konnte nämlich mit Reiner Kürschner vom TTC Tiefenlauter aus Oberfranken spielen. Reiner ist bekanntlich Defensivspieler und retourniert die gegnerischen Bälle in der Regel weit hinter der eigenen Tischhälfte stehend. Wenn die Gegner dann mit dem Unterschnitt in Reiners Bällen Probleme haben, dann habe ich die Chance, mit einem eigenen aggressiven Ball aktiv zu werden. Herausfordernd ist es für mich aber immer dann, wenn die Gegner ihrerseits auf Reiners Bälle offensiv reagieren. Dann muss ich versuchen, beim Return die richtige Mischung zwischen Sicherheit und Risiko zu finden. In aller Regel entwickeln sich deshalb sehr lange Ballwechsel, in denen auch viel gelaufen werden muss. Im Achtelfinale mussten wir uns beim 3:1 gegen Storch/Viebranz aus Thüringen noch etwas aneinander gewöhnen. Im Viertelfinale gegen Engel/Zimmermann aus der Pfalz, ein auch eher defensiv agierendes Doppel, lief es dann schon besser. Insbesondere Zimmermann hatte große Probleme mit meiner unterschiedlichen Rotation beim Vorhand-Topspin und wir konnten nach einem intensiven Match ebenfalls 3:1 gewinnen. Damit war das zweite „Treppchen“ geschafft.

„Wie verliefen dann die Halbfinals am Montag, dem letzten Wettkampftag?

Es begann mit dem Halbfinale im Doppel gegen Seyffert aus Hessen und Dangers aus Niedersachsen. Den ersten Satz konnten wir knapp für uns entscheiden. Der zweite Satz ging glatt an unsere Gegner. Im dritten Satz führten wir bis zum Schluss immer. Dann unterliefen uns einige Konzentrationsfehler und wir verloren diesen Satz mit 10:12. Im vierten Satz kämpften wir uns nach einem Rückstand wieder heran und gewannen mit 11:9, so dass der fünfte Satz entscheiden musste. Dort gerieten wir sofort wieder in Rückstand, 2:5 bei Seitenwechsel, anschließend wogte das Spiel hin und her. Wir schafften es aber leider nicht mehr auszugleichen und verloren dann ganz knapp mit 9:11. Ärgerlich war, dass mir bei 4:6 ein Fehlaufschlag unterlief. Ich haderte noch eine ganz Zeitlang und stellte mir immer wieder die nicht zu beantwortende Frage, wie der Satz verlaufen wäre, wenn mir dieses Missgeschick nicht passiert wäre.

Das Turnier hatte mich bis zu diesem Zeitpunkt schon viel Kraft gekostet, körperlich und auch mental. Die Niederlage im Doppel, insbesondere mit diesem Verlauf, wirkte dabei nicht sonderlich stimulierend. Zudem war die Erholungszeit bis zum Einzelhalbfinale nur recht kurz. Meinen Gegner Kay Seyffert aus Hessen kannte ich noch nicht. Ich hatte zwar eine strategische Idee, wie ich gegen sein unkonventionelles Angriffsspiel Erfolg haben könnte, und führte im ersten Satz auch noch mit 7:5 und 8:7 Punkten. Leider verlor ich diesen Satz noch und dann hatte ich eigentlich keine Chance mehr. Ich konnte mich aber damit „trösten“, gegen den späteren Deutschen Meister verloren zu haben. Denn Kay gewann dann auch gegen Rüdiger Daub, den Ersten meiner Vorrundengruppe, ebenfalls mit 3:0 Sätzen.

„Wie denkst Du im Rückblick auf das Turnier?“

Trotz aller grenzwertigen Anstrengungen bin ich dankbar, dass ich den Impuls meines Freundes und Abteilungskollegen Axel Dittrich aufgenommen habe, dieses Jahr nach mehr als 20 Jahren wieder an den Bayerischen Seniorenmeisterschaften teilzunehmen. So konnte ich mich für die Deutschen Meisterschaften qualifizieren und dort erfahren, dass ich auf diesem Niveau noch mitspielen kann. Ich bin deshalb sehr dankbar über meine beiden Bronzemedaillen. Wichtig ist mir aber auch die Erfahrung, Menschen wieder begegnet zu sein, zu denen ich letztmals von vielen Jahrzehnten Kontakt hatte, und dabei zu erleben, dass die Begegnungen von wechselseitigem Respekt geprägt sind, der über die lange zurückliegende sportliche Begegnung entstanden war und die Jahrzehnte überdauert hat.

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