Viermal Silber und viermal Bestzeit
Beim 36. Internationalen Immenstädter Schwimmfest am 12. und 13.10.2024 war Nikita Reznik (2001) der Star des Post SV Augsburg. An den beiden Wettkampftagen im Allgäu gewann er insgesamt vier Silbermedaillen. Während er sich am Samstagvormittag über 200 m Freistil zugunsten der 50 Freistil am Nachmittag noch schonte und in 2:12,25 den 5. Platz erreichte, gewann er über 50 Freistil in 25,85 die Silbermedaille, nur 15 Hundertstel hinter dem Erstplatzierten. Stefan Stadler (2006) schwamm im selben Wettkampf in neuer persönlicher Bestzeit (28,72) auf Platz 10, Bernd Zitzelsberger (31,09) auf Platz 13. Über 100 Lagen gelang Stefan Stadler ebenfalls eine neue persönliche Bestzeit mit 1:15,42 und der 7. Platz, über 50 Schmetterling in 32,68 der 9. Platz. Vedran Ivetic erreichte über 100 Brust in neuer persönlicher Bestzeit von 1:37,27 den 6. Platz, während Nikita Reznik seine zweite Silbermedaille in 1:11,26 aus dem Becken fischte. Über 50 Brust reichte es für Vedran Ivetic in neuer persönlicher Bestzeit von 43,16 sechs Zehntel von Bronze entfernt nur für den undankbaren vierten Platz, während Nikita Reznik seine dritte Silbermedaille in 32,05 gewann. Sein viertes Edelmetall holte er dann am Sonntagnachmittag über 100 Freistil in hervorragenden 57,59 – wieder die Silbermedaille. Unser Abteilungsleiter Bernd Zitzelsberger, neben Dr. Christine Lüdke und Rainer Götz einer der Trainer der Wettkampfmannschaften des Post SV Augsburg, sagte: „Angesichts der Tatsache, dass wir nach der Sommerpause erst seit fünf Wochen wieder Training haben, ist das Ergebnis für die Schwimmabteilung wirklich überraschend und sehr erfreulich! Für die nächsten Wettkämpfe erwarte ich sicher weitere Leistungssteigerungen.“
Knappe Wasserflächen für das Training
Aktuell steht für die Wettkampfmannschaften des Post SV Augsburg je nach Alter und Leistung an zwei bis sechs Tagen pro Woche Training auf dem Plan. „Mit ein- bis zweimal pro Woche gewinnt man wenig“, sagt Bernd Zitzelsberger, der sich für den Post SV mehr Trainingszeiten am frühen Abend wünscht. Denn meist steht pro Mannschaft nur eine Bahn zur Verfügung, an manchen Tagen müssen sich zwei Mannschaften sogar eine knapp zweieinhalb Meter breite 25-Meter-Bahn teilen. Das sei für den Trainingserfolg nicht optimal. Er versuche aber, die zur Verfügung stehenden Wasserzeiten optimal für das Kinder- und Jugendtraining zu nutzen, vor allem die Bahnen am früheren Abend für den nicht leistungsorientierten Schwimmnachwuchs. Das bedeute aber, dass die Wettkampfmannschaften immer erst ab etwa 19 oder 20 Uhr mit dem bis zu 90-minütigen Training beginnen können. Gerade für jüngere Schulkinder sei das aber recht spät. Zitzelsberger: „Wir könnten schon heute an den meisten Abenden ab 18 Uhr bis zu 10 Schwimmbahnen gleichzeitig belegen, aber die meisten Hallenbäder haben nur 5.“ Nur das Spickelbad habe sechs Bahnen, die man sich aber derzeit mit der DLRG teile. So blieben für den Post SV aktuell nur bis zur drei Bahnen am späteren Abend. Auch die DLRG könnte am Montagabend im Spickelbad leicht alle Bahnen ab 17 Uhr für mehrere Stunden belegen, weiß Zitzelsberger.
Mehr Wasserfläche für Augsburg: Chancen beim Neubau des Spickelbades
Er hoffe deshalb, dass die Stadt beim Neubau des Spickelbades den „großen Wurf“ mache und ein Bad mit zehn 25-Meter-Bahnen baue. Der Platz dazu wäre vorhanden. Letztlich werde es eine Frage des politischen Wollens und des finanziellen Rahmens sein. Vorgesehen sind derzeit mehr als 40 Millionen Euro für das Projekt. In wenigen Wochen wird das Sportreferat den Verwaltungsvorschlag für das künftige Raumprogramm des neuen Spickelbades vorlegen, zu dem dann der Sportbeirat angehört wird. Entscheiden müssen dann der Sportausschuss bzw. der Augsburger Stadtrat. Danach soll ein Architektenwettbewerb beauftragt werden. Das alte Bad wird ab 2028 zurückgebaut, sprich: abgerissen, was aufgrund der vermuteten Altlasten rund ein Jahr dauern dürfte. Baubeginn für das neue Spickelbad dürfte frühestens 2029 sein. Während dieser Zeit hoffen die Augsburger Schwimmvereine auf ausreichend Ersatzwasserfläche. Ein von Zitzelsberger bereits vor einiger Zeit gemachter Vorschlag für eine Traglufthalle über dem 50-Meter-Sportbecken des Bärenkellerbades während der Wintersaison liegt bei der Verwaltung schon länger auf dem Tisch. Er wäre eine gute Möglichkeit, während der Wintersaison acht zusätzliche Schwimmbahnen für die Öffentlichkeit, Schulen und Vereine zu realisieren. Eine Überdachung des Familienbades im Winter – das für viele Schulen auch leichter erreichbar wäre – sei aus technischen Gründen nicht möglich, habe die Sportverwaltung mitgeteilt.
Bild 2: Nikita Reznik mit den 3 am Sonntag gewonnenen Silbermedaillen (Foto: Goran Ivetic)